Samstag, Januar 21, 2006

Tour in den Norden



Abfahrt gegen 9.30 h, denn Sonnenuntergang ist hier meist schon um 18.30 h und dann wird's auch schon ganz schnell dunkel.

1. Stopp: Kapa'a
Erstmal ein Teechen!
Wie fast alle Orte oder kleineren "Städte" gibt es auch in Kapa'a eine große Straße, an der sich fast das gesamte Leben abspielt. Wir landen in einem wunderschönen Café und erholen uns erstmal von den "Strapazen" der Fahrt hierher. Hier wird ja nicht gefahren, sondern gecruised, was einerseits natürlich an der strikten Geschwindigkeitsbegrenzung liegt, andererseits aber auch genau den Lebensstil hier widerspiegelt. Es geht hier eben alles etwas langsamer zu. Und deshalb brauchen wir für die knapp 40 Meilen auch etwas mehr als eine Stunde.


Small Town Coffee Shop

2. Stopp: Kilauea



Onkel Joe hat hier noch ein Grundstück, das zum Verkauf steht. Wer also gerade sein Sparschwein plündern, den Bausparvertrag endlich einlösen oder einfach schonmal mit ein wenig Land die Altersvorsorge aufpäppeln will: Hier habt ihr die Möglichkeit dazu!!!! Für schlappe $ 500.000 ist dieses herrliche Fleckchen Erde zu haben. Vielleicht lässt Onkel Joe ja auch nochmal mit sich reden, wenn die Tacken hier bar auf dem Tisch liegen.
Ich sag mal: Die Gelegenheit ist günstig, noch steht kein Haus drauf, das der nächste Hurrikan (und der kommt bald, denn der letzte war 1992 und so ca. alle 15 Jahren ist die Insel reif) zerstören könnte.
@ Anette: Da hätten wir dann wenigstens schonmal das Grundstück für unsere Alters-WG :-)
Kilauea selbst ist sehr schön. Kleines Örtchen mit wunderschönen Läden, meist im japanischen Stil. Vor den Geschäften stehen reihenweise Buddha-Figuren und die Menschen dort sind so freundlich und lassen einen auch ein paar Orangen von ihren Bäumen pflücken (aber fragen ist schon angesagt, denn Mundraub wird hier ziemlich hart bestraft).



3. Stopp: Kilauea Point / Natural Wildlife Refuge


Ein schönes Naturschutzgebiet auf den Klippen. An den Steilwänden vollführen Albatrosse und Fregattenvögel ihre atemberaubenden Flugkünste. Am Ende der großen Klippe steht ein alter Leuchtturm und von dort habe ich meine erste Walfontäne gesehen. Es ist hier gerade Buckelwal-Zeit. Sie kommen um diese Jahreszeit in Scharen aus Alaska hierher, um ihre Babys zu bekommen. Wenn man nur lange genug aufs Meer hinaus sieht, dann ist die Chance groß zumindest die Fontänen zu sehen, die sie ausstoßen, wenn sie an die Oberfläche kommen um zu atmen. Auf dem Rückweg von der Klippe habe ich dann noch eine gesehen, mehr allerdings nicht. Für's Erste aber aufregend genug.



4. Stopp: Hanalei Beach
Im Gegensatz zur Westküste stehen hier viele Häuser direkt am Strand. Und was für Häuser!!!!! Das ist nicht zu fassen. Riesige Grundstücke, prachtvolle Villen und man hat schon das Gefühl, dass die Besitzer sich den örtlichen Strand nicht so gerne mit dem normalen Fußvolk teilen. Aber: Der Strand gehört allen, somit auch uns.



Wir hatten die Surfbretter dabei und haben uns direkt in die Wellen gestürzt. Schöne leichte Wellen, genau die, die ich zum Üben brauche. Eine halbe Stunde war auch alles prima, dann hat mein Zeh rumgezickt (trotz doppelt und dreifacher Pflasterung) und ich musste leider aus dem Wasser. Mir war nicht so richtig klar, dass das Aufspringen aufs Brett mit kaputtem Zeh absolut nicht geht. Aber ein paar Stunden im Sand liegen und nichts tun ist auch nicht so tragisch.



Irgendwann hat mich dann aber doch der Bewegungsdrang gepackt, das Pflaster war noch dran und ich dachte mir, ich jogge einfach mal ein bisschen am Strand entlang. 20 Minuten ging das gut, dann war das Pflaster lose und jede Menge Sand darin. Hat sich angefühlt wie Schmirgelpapier. Schon wieder AUTSCH! Aber ganz ehrlich: Ich bin doch irgendwie auch ein Konditionsschlappi und in dem Moment hat mir der lädierte Zeh dann doch irgendwie aus der Patsche geholfen.
@ Miri: Wann wollten wir eigentlich nochmal laufen gehen???????
So wurde also aus dem Jogging-Trip ein einstündiger Spaziergang. Gegen 19.00 h haben wir uns auf den Rückweg an die Westküste gemacht und waren dann um 21.00 h wieder in Onkel Joes Hütte.
Estmal duschen und schauen, was die Sterne machen.

Wilde Hühner


Also an eins muss ich mich hier auf jeden Fall erstmal gewöhnen: das Krähen der Hähne morgens um fünf.
Frechheit! Ich bin im Urlaub. Könntet ihr diese einfache Tatsache bitte mal bei euren morgendlichen Aktivitäten bedenken????
Es gibt hier tausende von wilden Hühnern und Hähnen, sie laufen überall rum, im Garten, am Strand und auf den Straßen, was dem einen oder der anderen auch mal den Kopf kostet. Denn die Hawaianer lieben ihre wilden Inselgenossen nicht gerade und scheinen sich einen Spaß daraus zu machen, sie bei jeder Gelegenheit einfach umzunieten. Marco hat sich sogar eine Zwille gekauft und sammelt morgens im Garten "Munition" in Form von irgendwelchen Nüssen.
Der letzte schwere Hurrikan hier auf der Insel hat 1992 u.a. eine Hühnerfarm zerstört. Das Federvieh war befreit von seinen Käfigen und lebt und vermehrt sich seitdem wie wild.
Die Haehne sehen zwar wunderschön aus mit ihren bunten Federn, aber das hilft morgens in aller Frühe auch nicht wirklich weiter.

Freitag, Januar 20, 2006

Onkel Joe's Hütte



Ich wohne hier in Kekaha auf der Westseite der Insel im Haus von Marcos Onkel Joe. Das Haus ist ein altes Holzhaus, vielleicht 40er Jahre, ebenerdig gebaut und liegt ca. 200 m von Strand. Ein riesiges Grundstück zieht sich um das Haus herum. Dort wachsen Cocospalmen, Limonen- und Grapefruitbäume, ein riesiger Brotfruchtbaum, alle möglichen Kräuter, ein Monkeypod-Baum (was auch immer das ist) und natürlich haufenweise Bananenbäume.
Onkel Joe lebt in Los Angeles, ist Bootsbauer, ein begnadeter Holzhandwerker, und renoviert das Haus hier seit ca. vier Jahren. Es ist noch längst nicht fertig, dieses "Projekt" scheint auch mehr so eine schöne Lebensaufgabe zu sein, aber es ist alles da, was man so braucht.



Die Dusche im Bad funktioniert zwar nicht, aber wer will schon zwischen Mauern duschen? Im Garten ist das viel schöner! Tagsüber scheint die Sonne auf die Haut, abends breitet sich der Sternenhimmel über einem aus und dabei kann man glatt vergessen, dass Wassersparen auch hier eine große Tugend ist.


Dank Solarbag immer warmes Wasser, zumindest wenn niemand vergisst, ihn abends auch wieder aufzufüllen ;-)


Überall im Haus hängen an den Decken diese wunderschönen alten Ventilatoren, Fisch wird natürlich immer auf dem Grill zubereitet und am Abend auf der Veranda mit einem gepflegten Getränk in der Hand lässt es sich herrlich über Gott und die Welt philosophieren. Und das Meeresrauschen oder der Wind sind immer dabei.

@ Unkle Joe and Marco: Thanx a lot for letting me stay here!!!!

Donnerstag, Januar 19, 2006

Greenflash

Die Sonne hat es gut gemeint mit mir heute Abend und hat mir etwas gezaubert, was bei vielen Leuten als Urban Legend gilt: einen Greenflash.
Ein Greenflash entsteht - offensichtlich sehr selten - bei Sonnenuntergang, wenn der letzte kleine Sonnenstreifen am Horizont im Meer versinkt. In dieser Sekunde blitzt dieser schmale Streifen plötzlich grün auf und dann ist der Zauber auch schon vorbei. Wunderschön! Und auch irgendwie ein wenig mystisch.

Kauai / Hawai'i


Ich bin da - endlich!
Der Tag war ganz schön lang. Nix mit "mal eben rüber nach Hawai'i fliegen". Der Flug von San Diego nach Maui hat schon fast sechs Stunden gedauert. Dann weiter von Maui nach Oahu/Honolulu und von dort nach Kauai. Mit Wartezeiten und dem ganzen Eincheck-Gedöns (auch hier brav wieder Schuhe ausziehen, was mit meinem kaputten Zeh heute auch kein Spaß war) war ich jetzt etwa neun Stunden unterwegs.
Bei jedem Anflug auf die verschiedenen Inseln könnte man denken, man sei nach Tirol geflogen. Die Berge, die grünen Wiesen - irgendwie hat das was alpenmäßiges. Nur das Meer stört dabei natürlich und erinnert einen zum Glück ganz schnell wieder daran, wo man wirklich landet.

Marco hat mich vom Flughafen abgeholt, in einem grossen grünen Truck. Sehr praktisch: Koffer auf die Ladefläche geschmissen (den etwas ruppigen Umgang ist er ja mittlerweile gewöhnt) und ab die Post. Bis zum Haus seines Onkels Joe in Kekaha dauert die Fahrt etwa 45 Minuten. Wir haben aber etwas länger gebraucht. Kleiner Einkaufsbummel in Lihue, der Hauptstadt der Insel und ein erster Blick auf einen der kleineren Canyons. Wie sieht wohl einer der größeren aus?



Pünktlich zum Sonnenuntergang gegen 18.30 Uhr waren wir dann aber in Kekaha am Strand. Und auch hier gilt natürlich: Kein Sonnenuntergang ohne Bier. Prost!

Mittwoch, Januar 18, 2006

AUTSCH!!!!

Ich bin so ein Vollpfosten!!!
Heute Mittag latsche ich mit Flip-Flops durch die Gegend und suche gleichzeitig auf der Straßenkarte nach der Touristen-Information. Eine wirklich super Idee! Plötzlich ein Schlag, ein tierischer Schmerz im linken großen Zeh und jede Menge Blut. Da bin ich doch einfach voll gegen die Bordsteinkante gestoßen. Und meine Zehkuppe hat sich fast verabschiedet. Was müssen diese blöden Bordsteinkanten hier auch doppelt so hoch sein als unsere?????? Ist doch klar, dass sich hier bestimmt jeder zweite Touri die Zehen absäbelt.
Ich bin dann erstmal eine Weile weitergehumpelt auf der Suche nach einem Drugstore, wo ich Jod und Pflaster kaufen wollte. Habe auch einen gefunden und dort gab es sogar eine Krankenschwester, die mir erstmal Alkoholpads zum Desinfizieren gegeben hat. Eigentlich war ich ganz froh, dass mein Zeh die ganze Zeit so stark geblutet hat. So habe ich mir zumindest einbilden können, dass auf diese Weise weniger Schmutz in die Wunde kommt. Der Alkohol auf dem Zeh hat dann aber so dermaßen gebrannt, dass ich überhaupt das ganze Blut überhaupt nicht mehr froh war. Autsch, Autsch, Autsch!!!
Den Zeh hab ich dann im wahrsten Sinne des Wortes zugepflastert und bin nach Hause gehumpelt, was in Flip-Flops wiederum zur ständigen Gefahr für die übringen Zehen wurde.

Jetzt liege ich auf dem Bett, mein Zeh tut tierisch weh, ich kann natürlich kaum gehen und morgen gehts nach Hawai'i.
Kann mal bitte jemand vorbeikommen und pusten!!!?????!!!!

Dienstag, Januar 17, 2006

Thank you for smoking

Ich dachte, in Kalifornien wäre Rauchen ein absolutes No-Go. Absolut falsch gedacht! Ich wundere mich, so viele Raucher zu sehen. Viele Restaurants oder Cafés haben sogar Rauchertische, allerdings nur draußen, was aber auch nicht schlimm ist, weil man ja doch am liebsten die ganze Zeit draußen ist. Man wird auch als Raucher gar nicht komisch angeguckt. Im Gegenteil, manchmal kommen sogar die Kellner in die Raucherecke, fragen nach Feuer und freuen sich tierisch, dass sie eine rauchen können.
Das hat so gar nichts von dem Klischee der super gesund und fitnessorientiert lebenden Westküstler. Und Lance raucht auch immer noch, schwierig also hier dann aufzuhören :-(
Vielleicht ist es auch nur in San Diego so und die Menschen in Los Angeles sehen das wieder ganz anders. Mal schauen, ob ich es während meiner Zeit hier bis L.A. schaffe. 200 km sollten ja eigentlich kein Problem sein.

Montag, Januar 16, 2006

TV TV TV

Egal ob im Cafe, an der Bar oder im Restaurant - eins geht mir hier gehörig auf die Nerven. Die allgegenwärtigen Fernseher. Überall laufen die neusten Nachrichten, natürlich NICHT aus aller Welt. Oder Football- und Baseballspiele, deren Regeln ich wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr kapieren werde. Das alleine wäre ja schon ungemütlich genug, manche Läden setzen aber noch einen drauf und lassen nebenbei auch das Radio oder CDs laufen und so gibt's dann einen tollen Mix aus Sportreportergebrabbel, News-Stimmen und, je nach Musikgeschmack des Barkeepers, 50 Cent oder Nickelback.
Nee, da setz ich mich doch lieber auf die Terrasse, wenn vorhanden, und hab meine Ruhe.

Sonntag, Januar 15, 2006

La Jolla Beach

Mein neuer Shorty nützt herzlich wenig. Im Gegensatz zur Luft (24-28 Grad) ist das Wasser hier soooo kalt (schätze mal 13-15 Grad), dass ich mir nicht Mal vorstellen kann bis zu den Knien drin zu stehen, geschweige denn auf dem Brett zu liegen. Surfen muss also erstmal verschoben werden, bis ich einen langen Anzug habe. Wenn ich einen von Lance anziehe, dann sehe ich aus wie eine Wurst in viel zu großer Pelle. Ne, ne, ein bisschen Eitelkeit darf schon drin sein. Schließlich sehen hier alle Surfer einfach nur klasse aus :-)



Statt in den Wellen zu spielen bin ich heute zwei Stunden am Strand spazieren gegangen. Alleine und glücklich! Der Strand hier ist nicht einfach nur Sand, sondern eine Mischung aus Sandbuchten und Felsen, über die man bei Hochwasser klettern muss. Das macht Spaß, ist aber zuweilen eine glitschige Angelegenheit und wenn die Brandung zwischen den Felsen hervorschießt, ist es wie unter der Dusche - nur eben ziemlich kalt.


Die Robben liegen hier gepflegt am Strand rum und haben zum Glück von der Stadt auch die offizielle Genehmigung dazu, nachdem sie vor ein paar Jahren, wegen ihres doch recht intensiven Geruchs und weil sie angeblich das Wasser verunreinigen, vertrieben werden sollten.


Auf meiner Wanderung zurück habe ich dann noch diese beiden Schmuckstücke gefunden: