Sonntag, Januar 22, 2006

Beten am Beach



In Kekaha gibt es in unmittelbarer Nähe mindestens drei Kirchen. Eine davon, Saint Theresa Church, steht ganz nah am Meer, vom Strand nur durch die Straße getrennt. Drei Seiten der Kirche bestehen aus großen Fensterfronten, die zum Gottesdienst alle zur Seite geschoben werden. Man hört das Meer rauschen und den Wind.
Dieses Dorf hier ist wirklich verschlafen und allzu viele Dinge gibt es nicht, die außerhalb des Meeres und Wanderungen durch die Canyons, zur Unterhaltung beitragen könnten. Also kam die Idee, doch einfach mal in die Kirche zu gehen. Nun bin ich nicht gerade der eifrigste Kirchgänger und werde wohl auch so schnell keiner, aber der Gottesdienst dort hat mich wirklich beeindruckt. Ich schätze es waren 150 Leute dort, eine interessante Mischung aus Einheimischen und "Zugewanderten". Der Pastor hat wohl auch schon seine 75 Jahre auf dem Buckel, aber er sprühte regelrecht vor Begeisterung für das, was er von der Kanzel gesprochen hat. Die Lieder wurden von einer Band begleitet: Gitarre, Geige, Querflöte und ein Chor. Diese Kirche gehört irgendwie zur baptistischen Glaubensrichtung, eine Abspaltung der katholischen Kirche. Aber wie genau das alles zusammenhängt habe ich noch nicht herausgefunden. Ist auch ziemlich kompliziert, denn es gibt hier an jeder Ecke irgendeine Kirche und der Name allein verrät meist noch nicht, ob es einfach nur der Name der Kirche oder eben eine dieser vielen hundert "Unterkirchen" ist. Ich hab das wirklich noch nicht kapiert.
Jedenfalls war dort, trotz katholischer Liturgie, alles von einer Leichtigkeit bestimmt, wie ich sie mir von einem Gottesdienst wirklich nicht hätte vorstellen können. Fehlte nur noch, dass die Leute auf dem Altar getanzt haben. Zum Ende hin haben sich alle die Hände gegeben oder umarmt und sich gegenseitig Frieden gewünscht. Hört sich jetzt vielleicht ein wenig "too much" an, war aber richtig schön.